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1528. Eintrag von am 18.08.2014 - Anzahl gelesen : 91
OP jetzt schon sinnvoll?
0. Ich bin und 37 Jahre alt. Vor ca. 7 Jahren ist bei mir im rechten Hüftgelenk Arthrose diagnostiziert worden. Da ich Handwerker bin und ständig das Gelenk belasten musste habe ich über die Rentenversicherung eine Umschulung finanziert bekommen und bin jetzt seit ca. 1Jahr im Büro tätig. Mit KG und Schmerzmitteln bin ich bisher auch ganz gut gefahren. Bedingt durch meine sitzende Tätigkeit Habe ich in den letzten Monaten eine deutliche Verschlechterung feststellen müssen. Socken anziehen wird immer schwieriger, Fussnägel schneiden geht nicht mehr. Auch sind die Schmerzen jetzt immer präsent, vor allem Nachts. Eigentlich habe ich keine Ruheposition mehr in denen ich die Hüfte nicht merke. Sportliche Aktivitäten wie Fahrradfahren funktionieren in normalen Alltagssituationen auch nicht mehr. Irgendwo ist immer ein Berg bei dem man etwas doller treten muss. Laufstrecken über 2km werden auch zur Tortur. Mein Orthopäde hat noch Bedenken eine HüftOP machen zu lassen wegen meines Alters. Er sagt aber immer wieder, wenn ich 50-60 wäre würde ich schnell auf dem Tisch liegen. Wo ist denn hier der Sinn? Wieso soll ich mich mit den Schmerzen und Einschränkungen plagen? Da ich sehr unsicher bin, auch was meine Schmerzbelastbarkeit angeht, hoffe ich hier auf Hilfe von euch, um mir meine Entscheidung und weiteren Schritte zu vereinfachen. Nehme zur Zeit 150mg am Tag. Bei Bedarf auch stärkere Mittel mit dem Wirkstoff Tr. Ist das schon viel? Arthrose ist schon stark ausgeprägt laut Röntgenradar. Ist es nach eurer Meinung sinnig, oder sollte ich den Hintern lieber noch weiter zusammenkneifen? Danke schonmal vorab für eure Rückmeldungen
7. Antwort
von am 19.08.2014
im Endstadium wäre ich mit diesen Spritzen sehr vorsichtig, denn zum einen nützen sie kaum noch was und zum anderen ist die Infektionsgefahr nicht zu verachten.
6. Antwort
von am 19.08.2014
bei einem kranken Gelenk gibt es immer wiedermal gute Phasen und eher schlechte Phasen. Die Frage ist ob es sich bei dir eher um eine schlechte Phase handelt oder um einen Zustand der schlechter nicht mehr werden kann. Arthrose ist eine degenerative Erkrankung und irgendwann kommt der Punkt, wo eine Prothese her muss. Das ist schon klar, aber jeder Orthopäde bei dem ich bisher war, war der Meinung, dass eine Prothese die Lösung ist, wenn NICHTS mehr geht. Dieser Meinung bin ich ehrlichgesagt auch. Dazu muss man aber viele Möglichkeiten in Erwägung gezogen haben. Zum Beispiel, dazu gibt es gute Studien, Hyaloronspritzen, die die Funktion der Gelenkflüssigkeit übernehmen und daher eine Arthrose zwar nach wie vor da ist, aber Schmerz lindern können. Wäre das nicht noch eine Idee?
PS: Was ich mich frage: Was ist bitte ein Röntgenradar? Meinst du ein normales Röntgenbild. Bei Arthrose im Hüftgelenk empfehle ich ausserdem ein MRT zu machen, da sieht man einfach mehr, auch falls du schon Zysten hast oder ein vergrösstertes Pfannendach.
5. Antwort
von am 19.08.2014
wozu hier eine Kur gut sein sollte erschliesst sich mir nicht. Das Gelenk ist eindeutig am Ende, die Aussage des Arztes ist doch eindeutig. Warum er wegen dem Alter nicht zur Op. rät ist auch unverständliche. Bei der Abnutzung und den Medikamenten hilft da garnichts mehr ausser einer Op. Und wie ja schjon geschrieben kann man ja zuerst mal eine Mc.minn nehmen und dann später erst die Tep.
Aber ich würde noch einen anderen Orthopäden aufsuchen.
4. Antwort
von am 18.08.2014
' Laufstrecken über 2km werden auch zur Tortur.'
Dann versuche, sie sein zu lassen. Sie sind oft die Ursache von weiterer Abnutzung und Schmerzen, obwohl Bewegung an sich gut ist. Beim einbeinigen Stand wirkt vergleichsweise die 5-fache Kraft - wie soll das ein halbkaputtes Gelenk ertragen können? Vielleicht passt sich das Gelenk an die Rotation beim weniger belastenden Fahrradfahren an, falls dies die vorwiegende Aktivität ist. Vielleicht habe ich so mein Gelenk retten können, zumindest ist eine gute Beweglichkeit erhalten geblieben.
Beim Sitzen werden die Hüften auch belastet, zwar weniger als beim Gehen und Radeln. Um entsprechende Schmerzen zu verhindern, sass ich einst auf einem grossen ledernen Fahrradsattel. Dadurch wird das Gewicht von den Hüften auf die mittlere Gegend verschoben, obwohl auch das Nachteile hat.
Da schon grössere Bewegungseinschränkungen bei dir vorhanden sein, sehe ich aber keine Chance, die Prothese zu verhindern. Nur, sie ein wenig hinauszeben. 37 ist nicht so schlimm.
3. Antwort
von am 18.08.2014
Ich würde auf jeden Fall erst einmal eine Reha beantragen. Mir hat die Reha vor der Operation wirklich gute 2 Jahre geschenkt, weil du da viel behutsamer und gezielter mit deinen Problemen umgehen kannst und du lernst so viel für den Alltag. OP kannst du immer noch machen. Es lohnt sich spezielle Hüftübungen und Ausgleichsübungen zu lernen. Gute Zeit für dich
2. Antwort
von am 18.08.2014
der Argumentation von B. kann ich mich gut anschliessen. Vor allem was die Zweitmeinung angeht. Dennoch würde ich erst alle Möglichkeiten ausschöpfen, vor allem in deinem Alter. Bei jungen Patienten setzen die Docs ungern Prothesen ein, egal wie gut sie sind und das hat auch seinen Grund. Mir wurde von mehreren Ärtzen geraten mir eine Prothese einsetzen zu lassen, das habe ich abgelehnt. Ich überbrücke Schmerzphasen mit gezieltem Hüftsport. Ich fahre sehr oft Fahrrad und nehme Gelenkbäder. Auch ich hatte schon Phasen, in denen ich nachts vor Schmerzen nicht schlafen konnte und das trotz hochdosierter Schmerzmittel, diese Zeit ist zum Glück aber vorbei. Du erzählst, dass vor allem seit du die sitzende Tätigkeit ausübst die Beschwerden schlimmer geworden sind. Hast du vielleicht die Möglichkeit zwischendurch eine Runde zu laufen oder Gymnastik zu machen oder falls du wie ich regemässig Krankengymnastik machst, deinen Physio zu fragen wie man dein Gelenk beim Sitzen entlasten könnte? Natürlich musst du entscheiden ab wann der Schmerz für dich trotz aller unternommenen Versuche unerträglich ist. Das muss jeder für sich selbst. Ich bin 21 und damit noch zu jung eine Prothese zu bekommen, egal welche Schmerzen ich habe, weil man muss auch eine Anzahl an Wechseloperationen miteinkalkulieren und die Medizin ist noch nicht so weit, dass man unendlich viele Hüftprothesen an einem Patienten einsetzen könnte. Das muss man halt alles bedenken.
Alles Gute,
1. Antwort
von am 18.08.2014
bei deinen Beschwerden ist m.E. die Op unumgänglich. Nicht nur dass du nun schon Dauerschmerzen hast, sondern weil du dir durch Fehlhaltung mit Sicherheit noch viel mehr kaputt machst. Ich würde dir empfehlen noch einen anderen Orthopäden aufzusuchen um noch eine andere Meinung zu hören. Gerade bei jüngeren Patienten behilft man sich ( nach Möglichkeit ) zunächst mal über die ersten Jahre mit einer Mc.Minn. Aber auch die Teps haben mitlerweile eine Lebensdauer von ca. 20 Jahren. Wenn du dich heute für sowas entscheidest, kann man in so vielen Jahren doch schon wieder um einiges weiter sein. Ich würde mich an deiner Stelle nicht mehr länger quälen, abgesehen von den Schäden die durch die vielen Medikamente zusätzlich noch entstehen könnten.
Wünsche dir alles Gute
OP jetzt schon sinnvoll?
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