- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
1565. Eintrag von am 19.07.2015 - Anzahl gelesen : 133
Erfahrungen mit Arthroskopie zur Gelenkerhaltung?
0Liebe Mitbetroffene,
aktuell stehe ich (38) vor der Entscheidung, ob ich in Zusammenhang mit meiner beginnenden Koxarthrose und Grenzdysplasie eine Hüftarthroskopie durchführen lassen soll und hoffe, Eure Erfahrungen können mir bei der Entscheidung helfen. Vielen Dank schon mal!
- Hattet Ihr eine ähnliche Ausgangslage (siehe unten) und OP und hat sie Euch mittelfristig/langfristig geholfen und eventuell die Arthrose rausgezögert/verhindert? - Hat jemand bei ähnlicher Ausgangslage auf eine OP verzichtet und was für Erfahrungen damit gemacht? - Wie schnell nach der OP konntet Ihr wieder einen Büro-Job machen und wann wieder voll belasten? Gab es Komplikationen?
Therapievorschlag vom Hüftspezialisten: Indikation Arthroskopie zur Kopf-Hals-Taillierung, ggf. Labrum-Refix und Knorpeltherapie. Auch Beurteilung, ob Umstellungsosteotomie indiziert ist.
Details: Distorsionstrauma 1/2015. MRT und Röntgen 6/2015. Diagnose initiale Koxarthrose. Chondrolbrale Läsion des Pfannenrandes, lateralbentontes Knochenödem, initiale Gelenkspaltverschmälerung, Verdacht auf Impingement, subchondrale Geröllzyste, leichte Retroversion der Pfanne, Störung Kopf-Hals-Übergang.
Im Bestfall verhindert die Arthroskopie die Entstehung der Arthrose. Im schlechtesten Fall geht durch die OP mehr kaputt als sie hilft. Verzichte ich auf die OP, könnte die Sache von alleine ausheilen oder aber in einem Jahr ist der Knorpel komplett kaputt.
Wie habt Ihr Euch bei einer ähnlichen Diagnose entscheiden und wie ist es für Euch ausgegangen? Vielen lieben Dank.
A.tian
6. Antwort
von am 27.07.2015
ich bin 45 und habe im winter akute schmerzen bekommen, wie lange jahre vorher wurde auf rücken getippt. allerdings hat sich eine ärztin dies genauer angesehen und mich zum radiologen geschickt, dieser meinte sofort Hüftimpingement beiderseits.
habe dann eher zufällig eine top klinik gefunden direkt in der nachbarstadt. der erste orthopäde sagte direkt künstliche gelenke, ein weiterer kollege aus der gleichen klinik sagte, man solle es erstmal mit einer arthroskopie versuchen.
die erste rechts wurde ende mai gemacht, schmerzen bis auf die ersten tage überschaubar, kapsulitis wurde rausgeschnitten, knochen abgeschliffen, direkte spürbare erleichterung und beschwerdefreiheit, reha gemacht. nun 8 wochen später fast beschwerdefrei (ok, ich halte ganz schön was aus).
nun vor 5 tagen die andere seite, die hatte allerdings auch bereits geschädigten knorpel und zerfranstes lambrum und knochenkanten die geglättet wurden. ich darf nun 6 wochen nur mit 20 kg belasten, fühlt sich aber auch schon sehr gut an.
ich denke vielfach ist die eigene einstellung als auch die erfahrung des operateurs ausschlaggebend.
zu meinem arzt würde ich jeden schicken.
5. Antwort
von am 27.07.2015
Bea und E.,
Eure Erfahrungen haben mir sehr geholfen. Ich habe diese Woche einen Termin für eine unabhängige Zweitmeinung. Wenn der Arzt nicht gewichtige Gründe für die OP hat, dann werde ich vorerst nichts unternehmen und das Jahr abwarten.
Vielen Dank noch mal A.
4. Antwort
von am 23.07.2015
A. Ich bin 29 Jahre alt und habe coxarthrose 2 Grads in der linken Hüfte bei mir wurde fast genau vor einem Jahr eine arthroskopie vorgenommen ohne wirkliche Verbesserung. Ich persönlich würde diese op woll nicht mehr vor nehmen lassen. Ich durfte nach der Op 4 Wochen lang 50% belasten und danach wieder voll.
Alles Gute
3. Antwort
von am 22.07.2015
A., eine Hüftarthrose kann sich über Jahre hinweg vergleichsweise still verhalten und nur wenig Beschwerden hervorrufen. Von einer aktivierten Arthrose spricht man, wenn zusätzlich Anzeichen für eine Gelenkentzündung vorliegen. Das Gelenk ist rot und warm, angeschwollen und bereitet starke Schmerzen. Auslöser für eine solche aktivierte Arthrose sind Überlastungen. Vor der Arthroskopie hatte ich zwei Mal die Woche KG, alle 4 Wochen Ostheopathie, habe diverse Schmerzmittel genommen. Die Athroskopie war im Raum . Nach dem Eingriff waren die Schmezen erst fast identisch zu vorher ( wobei ich ca 6 Monate keinen Ruheschmerz hatte, nur den Belastungsschmerz), danach wurden die Beschwerden schubweise immer schlimmer, die Beweglichkeit war massiv eingeschränkt ( hatte ich in der Form vor der Arthroskopie nicht) und es mussten dann stärkere Schmerzmittel ran. Die TEP habe ich dann in der HH bekommen, wo ich im Vorgespräch rausgehört habe, dass dort die Arthroskopie auch umstritten scheint. Am Ende hat die Arthroskopie wohl nur dem operierenden Krhaus was gebracht, mir auf jeden Fall leider nicht. Hatte mir auch, so wie Du, viel mehr davon versprochen. Allerdings muss man sicherlich auch den Einzelfall berücksichtigen. als Tipp hatte ich damals, leider für mich zu spät, gelesen sich bei unabhängigen Ärzten ( also die an Deiner OP nicht direkt verdienen) eine Zweit/Drittmeinung einzuholen. Gibt u.a bei der KK, oder der FA in der Reha. Bevor Du Dich zur OP entscheidest, wäre eine Reha eh super :) LG Bea
2. Antwort
von am 21.07.2015
Bea,
vielen Dank für Deine Antwort. Deine Erfahrungen helfen mir sehr weiter, auch wenn es schade ist, da ich mir von der Arthroskopie sehr viel erhofft habe.
Darf ich noch nach ein paar Details fragen? Ist es durch die OP schlimmer geworden als vorher? Bei welchen Arzt warst Du? Was ist mit 'aktivierter' Coxarthrose gemeint und wie schlimm war es vor der OP?
Ich hatte bis zu meiner Sportverletzung überhaupt keine Schmerzen. Nach Deinen Erfahrungen tendiere ich aktuell eher gegen eine OP. In jedem Fall werde ich noch mal genau die Risiken beim Operateur hinterfragen.
Dir auch alles Gute und danke noch mal A.tian
1. Antwort
von am 21.07.2015
ich habe eine Arthroskopie bei aktivierter Coxarthrose und angeborener Hüftdysplasie machen lassen. Zu dem Zeitpunkt war ich 39 Jahre alt und fühlte mich viel zu jung für eine TEP. Nach der Arthroskopie durfte ich gleich mit Vollbelastung aufstehen, durch die Schmerzmittel hatte ich keine Probleme. Dachte ich zumindest vorerst & war happy. Nach dem Eingriff war die Bewegungseinschränkung dann aber massiv, ich bin nicht mehr richtig runtergekommen, Schuhe zubinden ging gar nicht. Nach Absetzen der Schmerzmittel waren auch diese gleich wieder da.Auch der Belastungs & Nachtschmerz waren wieder wie vorher. Ich bin dann zur Reha gefahren. Dort habe ich erfahren, dass die Arthroskopie oft der Vorbote der TEP ist, weil es durch den eingriff zu kleinen Vernarbungen kommt, die dann die Bewegungseinschränkung begünstigen. Insgesamt habe ich dann noch drei Jahre 'ausgehalten' & habe letztes Jahr im November mit 42 eine TEP bekommen. Rückblickend würde ich keine Arthroskopie mehr machen lassen, da für mich die Nachteile überwiegen. Falls die rechte Seite anfängt zu zicken, werde ich mit Reha, KG, Ostheopathie & Schmerzmittel versuchen rauszuzögern, aber so lange wie mit der linken Seite würde ich nicht mehr warten. Die Lebensqualität war einfach zu schlecht,- gerade wenn man noch jung ist :) Alles Gute für Dich und Bea
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