- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
1573. Eintrag von am 14.11.2015 - Anzahl gelesen : 97
Aus intensiver Erfahrung geplaudert..
0Ihr Lieben, sehr gerne teile ich mit euch ein paar Gedanken die ich fuer sehr sehr wichtig halte. Ich hätte mir gewuenscht, diese Gedanken bereits vor meiner ersten Operation gehabt zu haben. Ich finde es nicht hilfreich fuer alle ,die vor der Entscheidung stehen, etwas operieren zu lassen, wenn ich meine Geschichte erzähle. Aber diese Punkte finde ich aus heutiger Sicht unumgänglich!! -hole dir die Meinung eines guten Physiotherapeuten, Osteopaten ein! Jeder redet aus seinem Fachgebiet: Chirurg denkt in Knochen, Orthopäde in der richtigen Stellung der Gelenke fuer die Bewegung. Doch was super wichtig ist,ist die rehabilitierung der Muskeln, Sehnen, Bänder und vorallem der Nervenstränge und Hautnerven!!! UND ein qualitativ gutes Gangbild um alle Gelenke, Muskeln usw. gesund zu erhalten um folgeschäden zu vermeiden und die Huefte zu stabilisieren und zu erhalten! -Rede mit einem Physiotherapeut ob du evtl die Operation noch eine weile schieben kannst oder sie ueberhaupt notwendig ist aus deren Sicht! Vielleicht kannst du die Mitte deines Körpers stabilisieren indem die Bauchmuskulatur zb gestärkt wird, du ein besseres Körperbewusstsein bekommst und merkst ob du zb 50% rechts und 50% links belastest, immer auch im stehen usw. >es gibt unglaublich viele alternativ Möglichkeiten unser bewusstsein so zu trainieren damit wir unsere Huefte entlasten und gut belasten. Vieleicht werden die Schmerzen so verringert, der schädigungsprozess verlangsamt......es lohnt sich es zu versuchen!! -Frage dich WAS brauchen meine Knochen(zb Calcium), was kann ich verbessern( Ernärung)..... -Sei dir Bewusst, das eine OP keine kurze, kleine Sache ist( zumindest wenn wir um Hueftgeschichten sprechen) Vergiss den Gedanken: OP= Reperatur= alles gut in Zukunft und nächste Huefte!! unser Körper nimmt einen solchen Eingriff nicht ohne Konsequenzen hin. Sicher ist jede OP unterschiedlich intensiv und somit auch die damit verbundenen Konsequenzen. Schon ein schnitt in die Haut bedeutet das zerstören von Hautnerven die sich später erst wieder regenerieren muessen/sollten. - Lese, informiere dich ueber ALLES was es an alternativen zur OP gibt!! Es gibt mehr als Ärzte! DU bist der beste Experte wenn es um deinen Körper geht!!! Spuere hin, was von all den Möglichkeiten fuehlt sich fuer dich gut an, was willst DU eigentlich unabhängig von 'Expertenrat' von aussen?!! DAS WAS SICH FUER DICH ALLEINE RICHTIG ANFUEHLT WIRD AUCH VON ERFOLG GEKRÖNT SEIN! - Informiere dich SEHR genau ueber unterschiedliche Möglichkeiten v Operationen, Operatören usw falls es wirklich notwendig wird!! Nicht nur in deinem Umfeld, das begrenzt die Auswahl!! Informiere dich ueber die Versorgung danach wo?,Wie? Reha welche usw. KEINE FRAGE IST ZU BLÖD, RAUS DAMIT DU MUSST ES WISSEN VORHER!!! Lese dich durch Foren, es ist viell erschreckend aber besser als wenn du eine von denjenigen bist später, die ueber negative erfahrungen schreibt. Alleine eine Triple ist so unglaublich unterschiedlich in der Durchfuehrung, Mobilisation und Reha das es wichtig ist welche fuer dich passt und welche Konsequenzen sich daraus fuer später ergeben. -Wenn OP> hör ganz genau hin und frage genau nach wenn es um mögliche Risiken wie Nervenschädigungen usw geht!!!Frage nach, WIE eine solche Schädigung aussehen kann..... 'Das kommt nur bei 1% vor' ist eine bekannte Fras, hilft dir aber später nicht wenn du dazu gehörst.
SEI DIR BEWUSST, WIE GROSS EIN EINGRIFF WIRKICH IST FUER DEINEN KÖRPER UND OB ER NOTWENDIG IST, OB ER IN RELATION STEHT ZUR URSACHE. LEBENSQUALITÄT = UNEINGESCHRÄNKT IN BEWEGUNG UND SCHMERZFREIHEIT!! >ueberlege dir WIE du das erreichen kannst, individuell fuer DICH!! VERTRAUE DIR !!!<3 Alles Liebe fuer Euch!
2. Antwort
von am 19.11.2015
, ich gehe davon aus, dass diejenigen, die hier im Forum sind, sich auch umfassend informieren wollen um dann aufgrund der Infos, die sie gesammelt haben, eine kluge Entscheidung zu treffen. Es ist sicher gut, in sich Hineinzuhorchen - aber auch Experten haben durchaus mal Vorschläge, die brauchbar sind. Das einfach zu ignorieren, scheint mir nicht der richtige Weg zu sein. Ich rede aus gemachter Erfahrung, denn hätte ich mich operieren lassen, als mein Orthopäde und mein Physio die Zeit für mehr als reif hielten, wäre sicher manches einfacher gelaufen. Ich habe eine andere Entscheidung getroffen und die war vielleicht nicht so weise. Grundsätzlich finde ich deine Aussage: dass Lebensqualität bedeute, uneingeschränkt in Bewegung und schmerzfrei zu sein, geeignet zum Nachdenken. Denn dies würde bedeuten, dass ein Rollstuhlfahrer oder ein Dauerschmerzpatient diese nicht hätte. Das stimmt so aber nicht. Ich wünsche dir eine gute und schmerzarme Zeit. , C.
1. Antwort
von am 17.11.2015
Liebe ,
du schreibst, deine eigenen Erfahrungen seien wenig hilfreich für Patienten, die vor der Entscheidung stehen, ob sie sich operieren lassen sollen. Doch sind sie ! Die Aspekte, die du in deinem Beitrag ansprichst, sollte jeder Betroffene gründlich in Erwägung ziehen, bevor er sich zu einem chirurgischen Eingriff entschliesst.
Ich sehe zwar, dass die meisten hier im Forum sich zuvor intensiv informieren möchten, insbesondere mehrere Meinungen von Ärzten einholen. Aber ich bin doch immer wieder verwundert, wenn ich lese, wie gross die Erwartungen an den Erfolg einer OP oft sind, wenn da z.B. gefragt wird, ob man mit zwei Knie-TEPs wieder high-s tragen könne … , oder wenn eine OP die Sportarten wieder ermöglichen soll, die wegen geschädigter Gelenke aufgegeben werden mussten. Da frage ich mich, ob denn die Ärzte ihre Patienten nicht realistisch beraten? Auch muss man ja ein Formblatt unterschreiben, das in der Regel die Risiken drastisch benennt. Für mich ergibt sich daraus die Schlussfolgerung, dass wohl manche Patienten unrealistische Hoffnungen hegen … Wer will, kann sich sehr wohl informieren. Gerade auch hier im DAF; sämtliche Punkte sind hier schon in den verschiedensten Zusammenhängen diskutiert worden, übrigens auch bezüglich Ernährung, Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln.
Nur: Das, was du forderst, tun die meisten Foristen doch schon: alle erdenklichen Alternativen erforschen, um sich die OP zu ersparen. Ich fürchte, deine Definition von Lebensqualität („uneingeschränkt in Bewegung und Schmerzfreiheit“) gilt für die wenigsten Teilnehmer hier; sonst wären sie kaum in diesem Forum unterwegs auf der Suche nach Abhilfe. Den 'Expertenrat von aussen' in den Wind zu schlagen und statt dessen auf Physiotherapeuten oder gar Laien zu hören, sein Bewusstsein zu trainieren, in sich selbst hinein zu horchen, was sich gut und richtig anfühlt, na ja, ich fürchte, auch damit werden falsche Hoffnungen geweckt ! Leider werden sich auf diese Weise kaum Erfolge einstellen.
Meine Physiotherapeutin meinte übrigens, die empfohlene OP sei vermeidbar, und sie hat mich – kompetent wie sie ist - tatsächlich nachts schmerzfrei bekommen. Tagsüber hatte ich weiterhin unsägliche Schmerzen, glaubte aber an den angeblichen „Behandlungserfolg“. Wer bei eindeutiger Diagnose eine notwendige OP hinausschiebt, sollte bedenken, dass der Arthroseschaden inzwischen nicht kleiner wird … Mein Chirurg hat sich dann auch erstaunt die Augen gerieben beim Vergleich des mehrere Monate alten MRTs und dem tatsächlichem Zustand. Wenn man Pech hat, ist ggf. die geplante minimale OP nicht mehr möglich …
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, irgendwann kommt man an einen Punkt, wo alle Alternativen nicht mehr helfen, und dann ver man notgedrungen jemandem, der ein überzeugendes Konzept bietet. Für alle, die jetzt sagen, na ja, die hat gut reden … , ja, ich persönlich bin mit wahnsinnig viel Glück an einen versierten Chirurgen geraten, einen der wenigen in Deutschland, die den in Frage kommenden lateralen Eingriff überhaupt vornehmen. Und es war glücklicherweise noch nicht zu spät für eine Schlittenprothese.
Es bleibt dabei: jeder Arthrose-Kranke muss für sich selbst entscheiden, welche Schmerzen und Einschränkungen er zu ertragen bereit ist, welche Risiken er eingehen will, ob er sich zusätzliche postoperative Probleme einhandeln will, usw. Mit anderen Worten: ob er sich langfristig mit dem Ist-Zustand arrangiert, oder ob er handelt. Und wenn er handelt, dann nimmt er notgedrungen auch die OP-Risiken in Kauf. Ob die OP erfolgreich war, weiss man leider erst im Nachhinein.
Ich wünsche euch allen eine schmerzarme Zeit, ansonsten kompetente Ansprechpartner und ggf. die Entscheidung für eine Massnahme, die für euch persönlich optimal ist.
, B.
Aus intensiver Erfahrung geplaudert..
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