Kompressionsversorgung



- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -



  112. Eintrag von am 30.07.2019 - Anzahl gelesen : 14  
  Kompressionsversorgung  
  0Wegen Lymphödemen in den Beinen nach einer Knie-TEP-OP bekam ich Lymphdrainage Behandlungen verschrieben.
Zusätzlich sollten sog. flachgestrickte Kompressionsstrümpfe die Behandlung unterstützen.

Da der gut ausgebildete Orthopädietechniker meines Sanitätshauses nicht anwesend war, liess ich mich telefonisch von einer Angestellten beraten. Mir wurde zu einer Kombination von Kniestrümpfen und Caprihose geraten. Zwei Teile seien leichter anzuziehen als ein langer Strumpf und man könne auch einmal nur Strümpfe oder Hose tragen. Also liess ich mir von meinem Hausarzt eine solche Kombi verschreiben.

Die Anprobe der fertigen Kombination war eine wahre Mammutaktion. Ich kam mir vor wie in eine Wurstpelle gezwängt. Allerdings wurde mir erklärt, mit der Zeit würden Strümpfe und Hose etwas mehr gedehnt werden und dadurch besser zu handhaben sein.

Meine Physiotherapeution erklärte mir, dass diese Versorgung bei meinem Krankheitsbild völlig überzogen sei. Lange Strümpfe hätten genügt. Ausserdem sei es für mich überhaupt nicht angezeigt nur Strümpfe oder Hose zu tragen.

Mein Rat an alle, die vor einer solchen Entscheidung stehen:
1. Zuerst die Therapeuten fragen, worauf bei der Verordnung zu achten ist.
2. Mit dem Orthopädietechniker Krankheitsbild und Kompressionsversorgungsmöglichkeiten besprechen.
3. Dann erst vom Arzt eine entsprechende Verordnung (nach Vorgabe durch den Orthopädietechniker) ausstellen lassen.

Erfahrungsgemäss haben Ärzte nämlich kaum Ahnung von allem was mit Lymphfluss und entsprechenden Einschränkungen zu tun hat. Z.B. hatte schon mein Reha Arzt die für meine Bedingungen völlig falschen Kompressionsstrümfe empfohlen (keine flachgestrickten sondern 'normale').

Üblicherweise bezahlen die Krankenkassen 2 Paar Strümpfe oder Kombinationen pro Halbjahr. Man kann also nicht beliebig viele solcher Strümpfe oder Kombinationen verordnen lassen.

A.
 
  1. Antwort von am 31.07.2019  
  Liebe A.,

super dein Beitrag!

Ich möchte diesen noch etwas ergänzen:

Bevor man flachgestrickte Strümpfe usw. anziehen kann, muss davor das z.B. Bein erst stark entstaut sein, mit medizinischer Lymphdrainage (MLD) und mit täglichem Wickeln des Beines. Erst wenn der Therapeut feststellt, dass man nichts mehr erreichen kann, dann sollten flachgestrickte Strümpfe angem werden. Bis man die erhält, sollte man unbedingt weiterhin die Beine wickeln.

Das Lymph- (und/oder) Lipödem sollte von einem Lymphologen festgestellt werden. Wenn man bereits Klasse II hat, bekommt man durchgehend auf ein Rezept 24 Lymphdrainagen je 1 Stunde verschrieben.
Bei Problemen sich mit der gesetzlichen Krankenkasse in Verbindung setzen.

Ich muss zwei Mal im Jahr zu meinem Lymphologen kommen, dann werde ich genau untersucht - also wo ich überall mein Lymph- und Lipödem habe.
Meine Rezepte erhalte ich ausserhalb der Termine.

Dann noch etwas zu den flachgestrickten Kompressionsstrümpfen:
Wenn die Strümpfe nicht passen, müssen sie so oft geändert werden, bis die Bestrumpfung passt. Es geht gar nicht, dass z.B. die Hose in der Leiste zwickt, dadurch wird die Lymphe gestaut was gar nicht gut für uns ist.

Keinesfalls solltet ihr die Verordnung von einem Hausarzt ausstellen lassen, da dieser immer nur wenige Behandlungen auf Rezept ausstellen kann.

Darum geht zum Facharzt Lymphologen!

von B.
 




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