Entscheidung für OSG-TEP ja oder nein?



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  275. Eintrag von am 22.08.2023 - Anzahl gelesen : 57  
  Entscheidung für OSG-TEP ja oder nein?  
  0Liebe 'Mit-Betroffenen',

erst einmal hezlichen Dank für Eure Mitarbeit in diesem Forum.

Ich habe mich letzte Woche neu hier angemeldet und versuche mich, auf die Schnelle einzulesen, da ich teilweise selbstverschuldet etwas unter Zeitdruck gerate.

Meine OP in einer er Klinik, die sich auf Fusschirgie spezialisiert hat, ist für Mitte September angesetzt.

Zu meiner Person: Ich bin 73 Jahre alt, männlich, mein Vorname ist Rudi und ich komme aus dem Grossraum .

1976 habe ich einen Trümmerbruch (Luxationfraktur) des rechten Sprunggelenkes erlitten (Verkehrsunfall).

Nach meiner OP ging es viele Jahre gut.

Die ersten ernsthaften Beschwerden sind ca. 2019 im Urlaub (Berge) aufgetreten. Das Gehen auf schrägen, unebenen Gelände war und ist sehr sehr schmerzhaft, teilweise unmöglich. Treppensteigen abwärts ebenfalls sehr unangenehm wegen unzureichender Beweglichkeit.

Andererseit kann ich heute noch knapp 3 km auf ebenen Untergrund ohne Schmerz und Erguss gehen. Vorige Woche bin ich ohne Probleme 14 km mit dem Rad gefahren (konventionell, kein E-Bike). Ich nehme nur sporadisch Schmerzmittel ein, wenn ein längerer Ausflug geplant und abzusehen ist, das die 3 km-Grenze überschritten wird.

Ein neuer Orthopäde, den ich letztes Jahr aufgrund einer Empfehlung aufgesucht habe, hat nach Einsicht der aktuellen Röntgenaufnahme eine CT beauftragt und mir zu einer sofortigen Versteifung des Gelenkes geraten. Nach dem Ergebnis hat er mir eine Überweisung zu einer Fusssprechstunde ausgestellt (Zweitmeinung).

im Krankenhaus kamen die Ärzte/Ärztinnen zu der Ansicht, dass ich sehr gut für eine Prothese geeignet bin (Alter, Stellung der Achsen etc.).

Nach einer Bedenkzeit habe ich dieser OP im Mai des Jahres zugestimmt.

Seit dieser Zeit plagt mich allerdings die Frage, ob diese Entscheidung richtig war.

Im Augenblick neige ich dazu, die OP abzusagen. Mein aktueller Zustand ist für mich nicht befriedigend, aber im Verhältnis zu dem, was mich an möglichen Risiken erwartet, in dieser Form zu ertragen.
Ich habe den Eindruck, dass es mir noch relativ gut geht, im Verhältnis zu dem Leidensweg, den mehrere Betroffene hinter sich haben.

Kennst Ihr eine für diese Problematik geeignete Physiotherapiepraxis in und Umgebung?

Können Ihr eine Reha-Einrichtung (soll es für OSG-TEP noch geben) im Umkreis von 200 km um herum empfehlen?

Vielen Dank für das Lesen meiner vielleicht langatmigen Beschreibung und ev. Rückmeldungen zu einer endgültigen Entscheidungfindung.


Rudi
 
  5. Antwort von am 02.05.2024  
 
deine Erfahrungen mit den Operateuren klingen sehr gut. Frag doch einmal ob es auch eine orthopädische Praxis in der Klinik gibt, wäre gut wenn du dich dort weiterbehandeln lassen könntest.

Meine Operationen: 2003 Knieumstellung rechts, 2004 Knieumstellung links. Bei mir hielten die leider nicht lange - aufgrund der Fibromyalgie, aber das war vor den Ops noch nicht bekannt. Deshalb 2005 Knie-TEP rechts, 2007 Knie-TEP links.
Aufgrund der Fibromyalgie wurde ich leider nie ganz schmerzfrei, aber ich konnte wieder gehen. Aber damit lebt es sich auch sehr gut.
Ich habe beide immer noch :-)

Zu deiner grossen Zehe: lass dir hier ein Rezept für manuelle Therapie geben und mache die Übungen täglich. Durch die Kräftigung der Zehe gehen auch die Schmerzen zurück.

Bei mir hat eine Stosswellentherapie gut geholfen. Und, beobachte dich bitte ob du auf Lebensmittel mit Schmerzen reagierst, bei mir sind das z.B. Eier, wenn ich darauf verzichte habe ich fast keine Schmerzen mehr in der grossen Zehe.

Lege bitte abends auf deine Zehe einen kühlen Quarkwickel, dann gehen die Schmerzen bestimmt zurück.

Hm noch 3 km ohne Schmerzen gehen können, da würde auch ich ins grübeln kommen, ob ich zu einer OP gehen würde. Kannst du sie evtl. noch einmal hinausschieben?

Deiner Frau wünsche ich alles Gute, dass ihre Augenoperation doch noch ein Erfolg wird, manchmal dauert es leider länger, seufzt.

Alles Gute wünscht dir B.
 
  4. Antwort von am 01.05.2024  
  B.,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

Ich wollte noch diese Woche genau so vorgehen, wie Du es empfohlen hast. Im Augenblick teste ich, wie lang meine Gehzeit (heute 3,3 km ohne Probleme mit Wanderstöcken). Wenn das Wetter hält, werde ich Morgen eine, für mich längere, Radfahrt unternehmen.

Das Jahr Aufschub habe ich jeweils in Abstimmung mit der OP-Planung der vorgesehen Klinik abgestimmt. Meine Frau musste sich plötzlich einer Augen-OP unterziehen, die war dringlicher. Leider war sie nicht so erfolgreich, aber das sollte für meine Entscheidung eigentlich keine Rolle spielen.
Sollte....aber das Gefühl 'denkt' manchmal anders als der Verstand.

Zwei, Chef- und Oberärztin, von den drei Hauptoperateuren der Klinik habe ich kennengelernt, waren beide vertrauenserweckend.

Die Klinik wirbt mit der Bezeichnung 'Zentrum für Fuss- und Sprunggelenkchirurgie der Maximalversorgung' für sich.
Ich kenne die Geflogenheiten hier im Forum noch nicht so gut, wollte aber nicht einfach einen Link auf die Klinik setzen.

Was mir zusätzlich Kopfzerbrechen bereitet, ist das Grosszehengelenk am gleichen Fuss (bisher 2 x RSO und 1 Orthovolt-Therapie). Das fängt auch wieder an zu 'mucken'. Schmerzen auf einer Schmerzskala von 1-10 vielleicht für 2 Stunden nach Belastung bei ca. '3'.
Ich möchte nicht eine Baustelle abarbeiten und danach eine weitere aufmachen.

Diese Thema und vor allem auch die geplante Nachbehandlung (da habe ich die grössen Bedenken, weil der niedergelassene Orthopäde, der mir die Einweisung für die Klinik ausgestellt hat, einen 'knickrigen' Eindruck bei mir hinterlassen hat) werde ich im nächsten Gespräch mit der Klinik ansprechen.
Das Problem mit dem Gelenk, nicht meinen Eindruck vom Orthopäden ;-).

Ich melde mich. Wenn ich die OP machen lasse, werde ich sicherlich einen ausführlichen Bericht hier im Forum einstellen.

Leider sind die Erfahrungsbericht in der Abteilung 'Sprunggelenk' zum grössten Teil etwas antiquiert. 22 % die eine OP nicht empfehlen würden, sind allerdings nicht wenig.
Andererseits werden OP-Techniken und auch das Material sicherlich immer ausgereifter.

BTW: Du hattest Dir die Knie operieren lassen? Wann war das?


Rudi




 
  3. Antwort von am 01.05.2024  
  Rudi,
du solltest dich sofort mit der Klinik in Verbindung setzen, ob du deine Operation noch hinausschieben kannst, auch nach den evtl. entstehenden Kosten fragen.
Nun hast du deine Operation bereits ein Jahr hinausgeschoben, aber wie du schreibst treten nach 3 km Gestrecke Schmerzen und ein Erguss auf.

Nach meinen Knie-Operationen weiss ich, dass man nicht zu lange warten soll, bis man sich eine TEP einsetzen lassen soll. Bei einem früheren Trümmerbruch wie bei dir gibt es bestimmt auch Grenzen wie lange man die TEP hinausschieben kann.

Hast du deinen Operateur bereits gesehen? Was macht er für einen Eindruck auf dich? Hast du das Gefühl er versteht sein 'Handwerk'?

Ich bin nie nach den Meinungen anderer Ärzte gegangen, sondern habe auf mein Gefühl geachtet und habe einen ausgezeichneten Operateur erwischt, leider ist er seit einigen Jahren in Pension.
Frag noch einmal gezielt nach, wieviel Fussgelenk TEPs dein Operateur einsetzt. Gibt es bei dir kein zertifiziertes TEP Zentrum für ein Sprunggelenk?

Ich verstehe deine Bedenken vor einer Operation, die hatte ich auch immer davor. Aber danach, dachte ich immer, wäre ich nur früher gegangen :-)

Aber diese Entscheidung musst du selbst treffen...

Bitte berichte ob du nun zur OP gehst.
Alles Gute und viel Erfolg wünscht dir B.
 
  2. Antwort von am 29.04.2024  
  B.,

erst einmal Entschuldigung: Ich habe Deine Antwort auf meine Anfrage vollkommen übersehen! Deshalb an dieser Stelle vielen Dank!

Jetzt, nach fast einem Jahr, bin ich umständehalber noch immer nicht operiert.

Die Zweitmeinung des Orthopäden, der die OP durchführen soll, ist m.E. keine 'echte' Zweitmeinung, insofern würde ich gerne noch - genau wie Du schreibst - eine echte dritte Meinung dazu einholen.

Geplant ist auch keine Versteifung, sondern eine Prothese, die zum jetzigen Zeitpunkt schon fertig im Krankenhaus auf ihren Einsatz wartet.

Der vorgesehene Operateur ist hier im Raum eine Art 'Lichtgestalt'. Alle Orthopäden, mit denen ich gesprochen habe, sind voll des Lobes.

Hauptoperateure gibt es allerdings drei in diesem Krankenhaus, die zusammen ca. 50 Prothesen im Jahr einsetzen.

Trotzdem sind meine Zweifel geblieben und ich neige dazu die OP abzublasen, da mein Zustand seit letztem Jahr unverändert ist, d.h. Schmerzen und Erguss im OSG habe ich nur nach ca. 3 km Gehstrecke, die mir im Prinzip genügen.

Aktuell neige ich dazu, die geplante OP abzusagen. Ich hoffe, dass in diesem Fall keine Kosten durch die schon erstelle Prothese auf mich zu kommen.

nach
vom Rudi
 
  1. Antwort von am 23.08.2023  
  Rudi,

ich würde mir noch eine dritte Meinung einholen und zwar bei einem Orthopäden der nicht operiert.
Du wirst sehen, dass dieser dir bestimmt noch verschiedene Therapien verschreibt.

Ich weiss von einem Operateur meiner Klinik, dass man bei Sprunggelenk Arthrose immer einen Osteopathen hinzu ziehen sollte. Oder auch manuelle Therapie.

Heute habe ich wieder eine osteopathische Behandlung für meine Sprunggelenke bekommen, jetzt sind sie wieder frei und ich kann gut gehen.
Berge hinunter kann ich schon lange nicht mehr gehen...
Ich habe für mich festgestellt, dass es auch sehr schön ist, die Berge von unten anzusehen :-)

Gerade beim Sprunggelenk sollte man alles versuchen bevor man sich operieren lässt. Wurde dir keine Sprunggelenk-Prothese vorgeschlagen? Danach kann man immer noch eine Versteifung machen.
Allerdings solltest du hier nur zu einem sehr erfahrenen Operateur, der von diesen OPs mindestens 40 Stück im Jahr gemacht hat, gehen.

Zu Rehas und Therapeuten kann ich dir leider keine Auskunft geben, ich komme aus .

Ich wünsche dir noch viel Geduld
von B.
 




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