psychische Verarbeitung bei Arthrose in mitteljungen Jahren
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
2834. Eintrag von am 26.09.2017 - Anzahl gelesen : 172
psychische Verarbeitung bei Arthrose in mitteljungen Jahren
0Aufgrund einer selbst verschuldeten Überbelastung musste die Hälfte meines Innenmeniskus entfernt werden. Bei der OP wurden beginnende Knorpelschäden 2. Grades festgestellt. Wegen dem fehlenden Meniskusteil gibt mein Arzt diesem Knie noch 10-15 Jahre, bevor Arthrosebeschwerden einsetzen werden. Damit brach für mich meine Welt zusammen. Ich bin 39 Jahre, mache Sport und bin Normalgewichtig. Jetzt setze ich mich mit dem Gedanken auseinander, eventuell mit 50 Jahren bereits ein künstliches Kniegelenk zu bekommen. Ich könnte heulen. Ich komme von diesen Gedanken seit Wochen nicht weg. Wie habt Ihr das psychisch verarbeitet? Wart Ihr bei einem Psychologen? Welcher Therapieansatz hat geholfen?
6. Antwort
von am 03.04.2018
Die Beiträge hier sind ja schon etwas älter, ich hoffe, dass trotzdem die 'Unterhaltung' noch weiter geht, denn die psychische Belastung ist auch für mich ein grosses Problem. Ich habe mich immer gern bewegt, aber es wird immer weniger möglich. Bei mir wurde Arthrose 4. grades schon mit Mitte 40 festgestellt und schon damals war von einer baldigen TEp die Rede. Jetzt bin ich 57 und habe noch keine. Ich habe mich die Jahre mit homöopatischen Spritzen, -Gel, Kniemanschetten und viel Gymnastik und Dehnungsübungen über Wasser gehalten. Es ging bis vor ein paar Wochen richtig gut. So hätte ich, trotz Bewegungseinschränkung (ich bin da schon lange nicht mehr so anspruchsvoll) bis an mein Lebensende leben können. Doch dann plötzlich, ohne dass etwas gewesen wäre, knirscht mein Knie und es knackt richtig laut wenn ich auftrete. Eine falsche Bewegung und ein stechender, unerträglicher Schmerz im Knie, der mich fast zusammen brechen lässt. Ohne Gehhilfe traue ich mich nun nicht mehr raus, aber eine Lösung ist das nicht. Ich habe sehr grosse Angst vor einer OP und das ganze Jahr noch wichtige Termine, inklusive einer grösseren Reise. Alles doof mit Gehhilfe... Wie seid Ihr mit OP-Ängsten umgegangen? Ich muss hier auch noch etwas weiter lesen, um zu sehen, wie lange man braucht bis man wieder gut gehen kann. Habe schon so viele Horror-Stories von über Monate offenen Knien ohne Kniescheibe, schlimmeren Schmerzen als vor der OP, Entzündungen etc. gehört....
5. Antwort
von am 04.10.2017
Zum Glück sammeln sich mit dem Alter immer mehr Schäden und Schwächen an, denn gesund und fit wie jung sterben wäre doch schade ....
Ist natürlich zumindest halber Unsinn, bei nur halbem Meniskusverlust von genauer Restdauer und Prothese zu reden.
Ich hatte vor 20 bis 30 Jahren Knorpelschwäche oder entspr. Symptom an beiden Kniescheiben, und deutliche Abnützung vor allem in der rechten Hüfte. Da ich mich anpasste, keine übertriebenen Wanderungen mehr und Tennis fertig, stattd Radfahren, zum Teil gewaltige Touren von bis zu 10 Stunden am Tag, wurden die 'aktivierten Arthrosen' immer seltener. Und mein Orthopäde hätte mir schon um 2000 eine Prothese eingebaut angesichts des MRI. Ich machte mir immer einen 5-Jahresplan (solange durchhalten). Aber es ist klar, es gibt andere Fälle, wo eine der grössten Erfindungen der Medizin angebracht ist.
4. Antwort
von am 28.09.2017
B. und C.,
vielen Dank für die aufmunternden Worte. Es tröstet mich etwas, dass zwischen Meniskusverlust sowie 2. gradigem Knorpelschaden nochmals 20 Jahre bis zur Knieprothese vergehen. Und vielleicht hat man bis dahin das Grundproblem mit der Knorpelregeneration bereits gelöst. (Ich hoffe mein zukünftiges 'ich' schmunzelt mir gerade wohlwollend nickend zu.)
Ich glaube mein Grundproblem ist, dass ich vorher immer 'kerngesund' war. Selbst der Zahnarzt hatte nie etwas gefunden. Ich habe immer gedacht, dass ich vollkommen 'gesund' alt werden könne. Diesen (zugegeben naiven) Traum muss ich jetzt aufgeben. Das schmerzt sehr und zerrüttet mein Selbstbild. Zumal ich es selber verschuldet habe, obwohl ich mein ganzes Leben immer extrem durchdacht gehandelt habe. Ausser in diesem Tag ...
Ich habe bereits das Buch von Samuel Koch gelesen. Der hatte seine Wette bei 'Wetten dass...' (mit Sprungfedern über fahrende Autos springen) vorher auch extrem gut vorbereitet und x-mal geübt. Jetzt ist er vom Hals an gelähmt. Dagegen bin ich noch extrem gut weggekommen.
Vor einer Gelenkprothese habe ich Angst. Kann ich dann noch meine geliebte 5km-Runde am Rhein joggen (Vorfussläufer)? Wie sieht es mit ausgedehnten Wanderungen aus?
3. Antwort
von am 28.09.2017
Diagnose Arthrose Knie mit 26 und mit 32 beidseitige coxarthrose.Durch viele orthop.Operationen- die alle sehr positiv verliefen (Knie ca 7 mal) habe ich erst mit70 das neue knie gebraucht und mit60 eine neue Hüfte.Hab mir immer gesagt zB kann noch immer arbeiten trotz der Beschwerden-habe drei kinder grossgezogen trotz immer wieder Op.Hab mir gesag andere habe s schwerer zBvoreiner grossen Op habe ich im Spital eine junge Frau gesehen die ab Knie keinen Fuss hatte.natürlich gabs auch Tierfs.Jetzt gehe ich seit 25 jahren in einen Gesangskurs und spiele in einer Amateurgruppe Theater.Man muss sich was suchen was Freude macht- aber auch ich hatte Angst schon mit40 eine neue Hüfte oder Knie zu brauchen.Hyaluronspritzen n haben wahrschenlich geholfen die Arthrose noch zu verzögern. LG D.
2. Antwort
von am 27.09.2017
Ich schliesse mich der Meinung von B. voll und ganz an. Lieber Georg
1. Antwort
von am 26.09.2017
!
Vielleicht lässt Du das Ganze erst einmal sacken? Ein Schaden 2. Grades in Deinem Alter ist nicht ungewöhnlich, die Gelenke nutzen sich nun mal ab mit der Zeit, selbst wenn man sie nicht überlastet.
Ob und wann in welchem Masse Beschwerden einsetzen, kann Dir gar Keiner so genau vorhersagen. Das muss nämlich nicht zwingend mit dem objektiv vorhandenen Grad der Schädigung einhergehen. Es gibt Menschen, die haben mit Deinem Befund schon richtig Beschwerden, Andere haben eine Knorpelglatze (4. Grad) und leben gut damit.
Sieh zu, dass Du gut mit dem Knie umgehst und Sportarten betreibst, die die Knie nicht übermässig belasten. Weiterhin normalgewichtig bleiben und Du wirst sehen, was die Zukunft bringt.
Meine Kniegeschichte begann mit 15, da wurde mir bereits ein Grossteil des Aussenmeniskus entfernt. Mit 20 hatte ich schon einen 2.-3.gradigen Schaden, mein damaliger Orthopäde sagte schon, dass die Knieprothetik in den nächsten 20 Jahren deutlich besser werden würde. Ich habe gut gelebt mit dem Knie. Mit 45 habe ich im letzten Jahr eine Knie TEP bekommen und mir geht es gut damit. Ich war ehrlich gesagt nie verzweifelt, aber ich bin auch ein bekennender Optimist.
Von Grad 2 bis zur TEP ist ein langer Weg (Unfälle mal aussen vor), was genau macht Dir solche Angst? Welche Vorstellungen hast Du von einer Gelenksprothese?
LG B.
psychische Verarbeitung bei Arthrose in mitteljungen Jahren
- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -