Bei Kniegelenksarthrose 4 Grades Schlittenprothese?



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  2912. Eintrag von am 28.09.2020 - Anzahl gelesen : 183  
  Bei Kniegelenksarthrose 4 Grades Schlittenprothese?  
  0.Ich bin neu im Forum. Ich bin 52 Jahre und hab mir vor 3 Jahren das Knie verdreht. Meniskusriss und Knorpelglättung re Kniegelenk. Arthrose 4 Grades ausser diagnostiziert. Ausserdem x Bein Stellung.Nach der Arthroskopie bin ich zurecht gekommen. Schmerzen mal mehr mal weniger. Seit 3 Wochen wieder vermehrte Schmerzen im Knie und extreme Anlaufschmerzen.Orthopäde macht Röntgen Bild und meint, wäre kaum noch Knorpel aussen da, fast Knochen auf Knochen. Innen noch in Ordnung. Daher würde er mir eine Schlittenprothese empfehlen, welche auch meine x bein Stellung etwas berichtigen könnte. Ich war skeptisch. Er meinte,wäre meine Entscheidung, solle in Ruhe darüber nachdenken,aber wenn ich noch lange warte,würde ich mir auch die Innenseite kaputt machen und dann nur noch Vollprothese möglich und mit der Schlittenprothese kann er Bänder und Sehnen erhalten. Ich weiss nicht was ich tun soll,die Schmerzen werden nicht besser werden mit der Zeit, aber bin ich nicht zu jung für ein künstliches Kniegelenk?  
  7. Antwort von am 25.01.2021  
 
ich bin auch neu hier im Forum. Und es würde mich interessieren, ob du dich inzwischen hast operieren lassen und wie es dir damit geht?

Bei mir steht die Entscheidung (bin 51) auch gerade an, allerdings ist bei mir das linke Knie betroffen und die Schlittenprothese ist auf der Innenseite geplant, d.h. mediale Gonathrose. Beinfehlstellung habe ich nicht. Aber eine Vorgeschichte mit Unfall... Und nach einer Athroskopie (10/2020) mit Innenmeniskusteilentfernung und Mikrofrakturierung habe ich auch mit Bewegungseinschränkungen zu kämpfen...
Die Diagnose Athrose hat mich dann doch etwas umgehauen...
Sofern es die Pandemieentwicklung zulässt, werde ich die OP wagen. Denn ich möchte endlich wieder laufen können...

VG
H.
 
  6. Antwort von am 31.10.2020  
  'Meniskusriss und Knorpelglättung re Kniegelenk. Arthrose 4 Grades ausser diagnostiziert. Ausserdem x Bein Stellung.'

Die richtige Reihenfolge: 1. Fehlstellung (X-Bein), die zu vorzeitiger Abnutzung führt. 2. oder 3. Diagnose Arthrose. 3. oder 2. 'Unfall' (Meniskusriss wahrscheinlich Mitfolge der Arthrose). 4. Eingriff/Versuch einer Therapie (Glättung).

Die Grundlage der Orthopädie, und das sagt auch die Bezeichnung, ist die frühe (Kinder) Korrektur von Fehlstellungen. Ich gebe zu bedenken, dass bei Fehlstellung das Geschehen z.B. durch Röntgen zu beobachten ist und spätestens beim Beginn der Abnutzung womöglich die Korrektur zu wagen ist.

Beim Knie wirkt ein Drehmoment dadurch, dass der Körperschwerpunkt nicht über der Mitte des Knies liegt. Dadurch kommt es bei Arthrose auf einer Seite mit Abnahme der Knorpeldicke zu einer immer grösseren Fehlstellung. Ausserdem zur Ueberlastung der haltenden Weichteile wie Bänder.

Deshalb ist grundsätzlich ein Aufhalten dieses Prozesses, verbunden mit Korrektur der Beinachse, angezeigt. Bei mir war es so, dass ich das glüchlicherweise vor deutlichem Schaden machen liess. Nach der Korrektur des rechten Beines wartete ich nicht mehr und liess auch das linke auch begradigen.

Fast immer wirkt dabei die Furcht vor einem Eingriff mit. Mittlerweile habe ich etwa 7 hinter mir, teils durch Unfall, teils durch Herausnahme einer Fixationsplatte, und das macht mir überhaupt keinen Eindruck mehr. Weniger schlimm als die Extraktion des Weisheitszahns.





 
  5. Antwort von am 19.10.2020  
  Was B. zum Thema laterale Schlittenprothese sagt, kann ich nur bestätigen. Ich habe nun zwei davon und bin rückblickend sehr froh, dass ich das gemacht habe. Ich wurde von übelsten Schmerzen befreit, aber diese Teilprothesen sind speziell und bleiben schwierig, sowohl für den Chirurgen als auch im Alltag des Patienten.

Als ich 2013 die erste am linken Bein bekam, war es eine seltene OP, was ich aber erst viel später erfuhr. Meines Wissens gab es damals nur drei Standorte in Deutschland, wo das gemacht wurde. In meiner Heimatstadt wurde dringend davon abgeraten bzw. eine Totalendoprothese für unabdingbar erklärt. Durch einen glücklichen Zufall gelangte ich zu einem Spezialisten in einer grösseren Stadt, anfangs ohne zu wissen, was eigentlich gemacht wurde.
Erst nachher habe ich mich gründlich damit beschäftigt, vorwiegend auch hier im DAF. Es fing damit an, dass ich hier zunächst keine lateralen „Leidensgenossen“ fand; die wenigen (vier ! ), die ich dann auf Umwegen und durch Zufälle kontaktieren konnte, stammten alle vom gleichen, meinem Chirurgen ! Ansonsten alles nur mediale Schlitten, die allesamt von besten Erfolgen berichteten …
Ich habe hier im Forum ab 2013 einiges zum Thema geschrieben. Wen es interessiert, der kann es nachlesen. Deshalb beschränke ich mich auf die obigen Fragen und Antworten.

Im Februar 2020 habe ich auch rechts eine laterale Schlittenprothese bekommen. Ich habe es herausgezögert, so lange es ging, u.a. weil der erste Eingriff und die Nachbehandlung ziemlich schmerzhaft waren, und das Knie in all den Jahren niemals beschwerdefrei war. Und weil ich
fürchtete, dass eine Teilprothese nicht mehr ausreichen würde.
Und hier eine Antwort auf deine Frage, wie lange man warten soll: Meiner Meinung nach kann diese Frage kein Aussenstehender beantworten, schon gar nicht online als Ferndiagnose. Das tun nämlich nicht einmal gute Ärzte; sie sagen, es bliebe eine Entscheidung des Patienten. Wie lange man warten kann, hängt davon ab, ob und wie weit man sein Leben anpassen kann z.B. mit Schmerzmitteln, Änderungen der Lebensweise (alles weglassen, was nicht mehr geht, heul), Hilfsmitteln (Haus, z.B. Treppe umrüsten, im Erdgeschoss wohnen, Verkehrsmittel wechseln, etc.) und Hilfe annehmen von Familie oder Profis. Es hat auch etwas mit dem Charakter zu tun, wie der Patient mit Einschränkungen und Schmerzen umgehen kann. Diese Aufzählung ist nicht vollständig. Aber: du kommst an einen Punkt, wo das Befinden so schlimm wird, dass du dich zum Eingriff entschliesst. (bei mir war es so beim zweiten Knie 2020.) Risiken und sonstige Bedenken werden dann eher unwichtig.
Zu meiner ersten OP entschloss ich mich übrigens spontan, weil ich Vertrauen in den Chirurgen hatte, nachdem ich mir jahrelang allen möglichen Quatsch in verschiedenen Arztpraxen angehört hatte. Und nie jemand ein Konzept anzubieten hatte. Damit komme ich zum letzten Punkt meiner obigen Aufzählung: ein überzeugender ärztlicher Gesprächspartner ist wichtiger als alle möglichen Leute, die ihre Meinung abgeben.

Anderer Patienten Erfahrungen sind schon deshalb mit Vorsicht zu geni, weil jeder Fall (Befund, Eingriff und Heilung) anders verläuft. Ich weiss inzwischen, dass man nicht einmal seine eigenen zwei Beine vergleichen darf. Der Leidensdruck bei meinem zweiten Schlitten war erheblich geringer als beim ersten; ich würde sagen, höchstens 25% der Schmerzen und Einschränkungen.
Der Operateur hat mich sehr nachdenklich angesehen, als ich ihm das sagte ....
Mein Sohn kommentierte das respektlos so: „Der Doktor hat dazu gelernt!“, grins.
Mag sein, dass es Jahre später nun bessere Behandlungsmethoden gibt. Aber das meine ich nicht. In beiden Fällen hatte ich heorragende Ergebnisse (schnell eine prima Beugung, Wundheilung und durchaus erträgliche Schmerzen). Sagten ständig die Behandler ! , aber es fühlte sich für mich als Patientin nicht so an. Dinge wie Notwendigkeit von Krücken, Schwellungen und Muskelkrämpfe z.B. haben die nämlich eher weniger im Blick. Beim ersten Mal konnte ich mir lange Zeit nicht vorstellen, dass das überhaupt jemals was werden würde. Bei der zweiten OP ging es erheblich schneller, und das lag nicht auf einem inzwischen vorhandenen Vertrauen in einen erfolgreichen Heilungsprozess, sondern die Heilung ging diesmal einfach schneller; weiss der Kuckuck warum.

Eine letzte Ergänzung zur fachlichen Entscheidung und sogenannten Zweitmeinungen. Jeder Behandler bietet dir das an, was er kann und vorrätig hat. Das entspricht dann nicht unbedingt deinem Bedarf ! Insbesondere laterale Schlittenprothesen werden mitunter Patienten eingebaut, die nicht geeignet sind, weil die Schäden nicht mehr nur auf den Aussenbereich beschränkt sind. Und das von Chirurgen, denen die Routine fehlt, weil diese OP so selten machen können (angeblich nur 7 % der Teilprothesen); folglich haben sie einen schlechten Ruf. Und werden schlecht geredet von Hinz und Kunz. Originalzitat einer Physio in der Reha 2020: „Ich habe noch nie eine Schlittenprothese gesehen, die hält. Meine sämtlichen Patienten waren nach zwei Jahren wieder hier mit einer Vollprothese.“ - und das angesichts meines 7 Jahre alten Schlittens.
Dein Doktor hat dir ja wenigstens ehrlich gesagt, dass er auch deine X-Bein Stellung 'etwas berichtigen' könnte. Recht hat er; das kriegen sie nicht besser hin. Leute, schafft euch besser O-Beine an. Die kann man leichter begradigen, wie Mommel angemerkt hat.
Auch eine Umstellungsosteotomie würde dein Arzt vermutlich bei extremer Fehlstellung ablehnen, denke ich mal.
Der Entschluss zu einer Knie OP verlangt eine gehörige Portion Mut. Es gibt aber die Hoffnung auf Besserung der Beschwerden und der Lebensführung.

Ich wünsche dir eine fachlich gute Beratung und viel Erfolg, egal wie du dich entscheidest.
Melde dich mal, wenn du magst.
Herzliche ,
F.
 
  4. Antwort von am 06.10.2020  
 

Es ist keine leichte Entscheidung.Hab drei Jahre gewartet-schade um die Zeit-konnte nur mehr kurze Strecken gehen.Jetzt bin ich beschwerdefrei mit der Prothese-Hatte die Arthrose schon ab ca 25 Jahren. ich würde zur Op gehen- sobald der Knochen schon beteiligt ist, ist höchste Zeit

LG E.
 
  3. Antwort von am 05.10.2020  
  Mittlerweile hab ich ein MRT machen lassen und das Knie ist doch mehr kaputt wie gedacht.Der Orthopäde meint es wäre nur noch eine Vollprothese möglich. Pangonarthrose, Knorpelglatze,Knochenausziehungen, Unterschenkelknochen schon angegriffen. Komme wohl nicht um eine OP drum herum. Ich hab gefragt,ob ich das noch hinausschieben kann. Der Orthopäde meinte,ist meine Entscheidung, wie stark die Schmerzen sind und die Einschränkung, aber wird keine leichte OP und wenn ich noch lange warte wird mein Knie immer schlimmer kaputt. Jetzt will ich mir das eigentlich Januar machen lassen, wird ja nicht besser mit der Zeit,sondern eher schlimmer. Aber bin halt immer noch am Zweifeln,ob ich nicht warten soll bis es gar nicht mehr geht. Ich bin so unsicher. Wenn mein Knie wieder so weh tut und ich nur humpele,dann sag ich mir ja,wenn aber Tage dabei sind wo es einigermassen geht,dann denk ich wieder ich soll noch abwarten.Wie würdet ihr entscheiden?  
  2. Antwort von am 04.10.2020  
  A.,

Hat dein Arzt eine Umstellungsosteotomie in Betracht gezogen?
Hast du dir eine Zweitmeinung geholt? Bei mir war es der 3 Arzt, der mir diese Op empfohlen hat. Ich bin 43, hab Gonarthrose beidseits. Mein rechtes Knie hat keinen Innenmeniskus und medial auch keinen Knorpel mehr, dort rieb auch Knochen auf Knochen. Mir wurde in Aussicht gestellt 5-10 Jahre Zeit zu gewinnen bis zur Knieteilprothese.

VG
C.
 
  1. Antwort von am 28.09.2020  
 

wenn tatsächlich der innere Anteil noch in Ordnung ist, würde ich mir das mit der Schlittenprothese sicher überlegen. Allerdings braucht es für so etwas einen erfahrenen Spezialisten, da die Angelegenheit schwieriger ist, als eine mediale Schlittenprothese.

 




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