- Erfahrungsberichte und Dokumentation - Deutsches Arthrose Forum -
1606. Eintrag von am 19.07.2016 - Anzahl gelesen : 122
Joggen bei leichter Hüftarthrose?
0, heute war ich beim Orthopäden wegen Schmerzen im Oberbein und Knie. Es wurde eine Hüftarthrose festgestellt. Werde erst 33 Jahre alt, denke das es mir vererbt wurde. Ich bin Hobbyläuferin und laufe 2-3 mal pro Woche. Der Arzt hat mir jetzt empfohlen aufs Rad fahren umzusteigen, wenn ich keine künstliche Hüfte haben möchte. Bin sehr geschockt über die Diagnose. Ist es wirklich so schlimm joggen zu gehen? Ich danke schonmal herzlich für Antwort.
2. Antwort
von am 28.05.2017
ich habe bei meiner schwersten Hüftdysplasie-Coxarthrose auf der linken Seite für mich das Tretrollerfahren als ideale Fortbewegungsmöglichkeit entdeckt. Gehen mit Gehstock oder Unterarmgehstützen ist für mich mühsam und schmerzhaft. Fahrradfahren macht mir Angst, da ich das linke Bein nicht mehr gut anheben kann und die Beweglichkeit zum Gleichgewichthalten und Vorankommen nicht mehr ausreicht. Was recht gut geht, ist Dreiradfahren, das gibt Stabilität und Sicherheit, da schaffe ich es noch so halbwegs, voranzukommen. Jedoch ist das Dreirad eine Preisfrage und auch eine Platzfrage. Also fahre ich mit dem Tretroller. Der kleine, zusammenklappbare Tretroller für Erwachsene kann in jeder Bahn und jedem Bus problemlos mitfahren, ich nehme ihn überall hin. Es macht echt Spass, damit zu fahren, ich komme sehr schnell vorwärts und habe viel Bewegung ohne Belastung, denn ich benutze das erkrankte Bein zum Abstossen. So schwingt mein Hüftgelenk harmonisch und wird nicht durch Gewichtsbelastung beansprucht. Seitdem ich regelmässig 'rolle', haben sich die Schmerzen gebessert, und vor allem meine Laune, weil es Spass macht und ich schnell vorankomme. Vielleicht könnte das Tretrollerfahren auch für andere Betroffene mit Hüftarthrose eine Hilfe sein. Es erleichtert mir auch das Einkaufen, eine Tasche mit 20 kg kann ich an den Lenker hängen, und wenn ich Getränke kaufen will, stelle ich einfach den Wasserkasten (oder 2 übereinander) auf die Plattform und schiebe den Roller. Dann ist er mir auch noch eine Stütze beim Laufen und ich kann problemlos alles transportieren.
Ganz herzliche von C.
1. Antwort
von am 25.07.2016
Aus eigener Erfahrung und Ueberzeugung würde ich zu 200% bestätigen, dass Entlastung bei gleichzeitiger Stärkung extrem wichtig ist zum Erhalt der Hüfte mit Arthrose in früherem Stadium. Vielleicht gibt es Gegenbeispiele, aber allein die Mechanik, Statik, Dynamik würde solche wohl verunmöglichen. Denn beim Gang herrscht im Gelenk ein Druck, der etwa dem 5-fachen des Normalgewichts entspricht, im Vergleich zum beidseitigen Stehen. Und das kann i.a. nur ein ganz gesundes Gelenk absorbieren. Beim Velofahren ist der Druck im Mittel wohl um das 10-fache tiefer!
Ich vermute zudem, dass die gleichmässigere Belastung beim Velofahren eine Verformung des Hüftkopfes verhindert.
Beim Rennen ist der Effekt noch grösser als beim Gehen. Wenn ich nur daran denke, bekomme ich Schmerzen!
10 Jahre nach ersten Schmerzen und Diagnose konnte ich noch 8-Stunden-Berg-Touren fahren in Spanien, Kuba und Afrika, neben dem Standard Jura, Alpen und . Jetzt muss ich das Radl steil bergauf stossen, aber das passt zu meinem 'hohen Alter'.
Joggen bei leichter Hüftarthrose?
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