Arthrose Schmerz


Arthrose Schmerz

Symptome Spürt man Knorpelschäden ?

Zunächst nein, da das Knorpelgewebe keine Schmerzrezeptoren hat, hat man anfänglich bei oberflächlichen Knorpelschäden kaum Schmerzen.

Was sind die allgemeine Symptome der Arthrose ?

- Morgendliche Gelenksteife und -schmerzen
- Anlaufschmerz, der nach einigen Bewegungen wieder verschwindet.
- Ermüdungsschmerz
- Schwierigkeiten bei Beugung oder Streckung bis zum "Anschlag"
- Knacken oder Knirschen im Gelenk
- Hitzegefühl bei Belastung
- Feuchte und kalte Witterung verstärkt die Beschwerden.
- Schwellungsgefühl ohne sichtbare Schwellung
- Kältegefühl




Wie erkenne ich eine beginnende Hüftgelenksarthrose ?

- Schmerzen nach Ruhephase
- reibendes Gefühl im Gelenk
- nach kurzem Gehen nachlassender Schmerz
- Steifigkeit des Gelenkes nach langem Sitzen
- Schnelle Ermüdung bei Spaziergängen


Wie erkenne ich eine beginnende Kniegelenksarthrose ?

- gelegentliche Schmerzen
- Schmerzen beim bergab gehen
- Schmerzen beim Treppe absteigen
- Morgensteifigkeit
- Kraftlosigkeit
- sichtbare Schwellung
- Schwellungsgefühl ohne sichtbare Schwellung
- Kniegelenk überwärmt
- Kältegefühl
- durch Handauflegen fühlbares Reiben im Gelenk

Wie erkenne ich eine beginnende Schultergelenksarthrose ?

- gelegentliche Schmerzen
- Schmerz nachts, wenn man auf die erkrankte Seite liegt
- Schmerzen beim Heben des Armes bis zur Senkrechten nach oben
- Schmerz beim Binden eines Schürzenknotens


Hüftgelenksarthrose : Sind die Schmerzen dann auch immer im Hüftgelenk ?

Es gibt sogar eine Faustregel die besagt, dass Hüftgelenksschmerzen ins Knie ausstrahlen und umgekehrt. Letztendlich diagnostizieren kann das nur ihr Orthopäde.

Welche Arten von Schmerzen treten bei der Arthrose auf ?

Ermüdungs- oder Belastungsschmerz

Bei fortschreitender Zerstörung der Knorpelschicht entstehen im Gelenk Schmerzen. Der Körper versucht Gewebs- und Zelltrümmer abzubauen. Dazu werden Enzyme freigesetzt, die den bereits vorgeschädigten Knorpel zusätzlich angreifen und eine entzündliche Reaktion im Gelenk hervorrufen. Je weiter die Arthrose fortschreitet, desto größer wird der Schmerz unter Belastung.


Anlauf- oder Startschmerz

Wenn ein Gelenk nur unzureichend geschmiert wird und der Gelenkknorpel schon weitgehend abgebaut ist, reiben die Knochenoberflächen aneinander. Das verursacht am Anfang einer Bewegung solange Schmerzen, bis wieder durch die Bewegung ausreichend Gelenkschmiere in den Gelenkspalt gespült wird.


Ruheschmerz

Der Ruheschmerz tritt auf, wenn im Gelenk bereits ein entzündlicher Prozess abläuft. Man spricht dann von einer „aktivierten“ Arthrose.


Was ist eine aktivierte Arthrose ?

Bei der aktivierten Arthrose ist das Gelenk schmerzhaft angeschwollen und oft auch gerötet : das Gelenk ist entzündet. Dies ist besonders schmerzhaft. Dabei findet in der Gelenkschmiere (Synovia) des erkrankten Gelenks eine Entzündungsreaktion statt, die den Gelenkknorpel im schlimmsten Fall zerstören und das Gelenk versteifen kann. In diesem Zustand ist eine medikamentöse Behandlung und Physiotherapie zur Beseitigung der Entzündung erforderlich.

Was habe ich denn nun - Rheuma oder Arthrose ?

Es gibt ca 400-500 Erkrankungen, die man zum rheumatischen Formenkreis zählt. Die Wissenschaft unterteilt sie in 4 Gruppen:

1) entzündliche Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen (z.B. Arthritis, Polyarthritis, Morbus Bechterew)

2) degenerative Veränderungen der Gelenke (z.B. Arthrosen der Knie-, Hüft-, Schulter-, Finger- oder Wirbelgelenke).

3) Erkrankungen der "Weichteile" (Muskeln, Bänder, Sehnen-Scheiden, Sehnen-Ansätze) z.B. Tennisellenbogen, Weichteilrheuma

4) "rheumatische" Beschwerden als Begleiterscheinungen anderer Erkrankungen (z.B. Gelenkentzündungen durch "Gicht" bei Erhöhung der Serum-Harnsäure, Arthritis bei Schuppenflechte, bei der die Gelenkhaut so befallen ist, wie die äußere Haut)

5) chronische Bindegewebserkrankungen, auch "Kollagenosen" genannt

Zu beachten ist :

1) Viele degenerative Gelenkveränderungen (die Arthrosen) sind zuerst "kalt" und können später Entzündungen aufweisen, z.B. durch Reibung der Gelenkflächen, deren Häute und Gelenkflüssigkeit aufgebraucht sind. Meist ist der Befall unregelmäßig oder betrifft "nur" Hüftgelenke oder die Knie.

2) Gicht ist immer dann das richtige Wort, wenn (meist einseitig) Gelenke der Beine, überwiegend das Großzehengrundgelenk akut über Nacht rot, heiß, geschwollen und schmerzhaft sind und dabei die Serum-Harnsäure erhöht ist.

3) Die unregelmäßige Verformung von Fingergelenken in unterschiedlicher Ausprägung, mehr verhärtet als weich, ist eine spezielle entzündliche Arthrose, benannt nach dem Arzt Heberden, hierbei fallen auch gelenknahe Knoten auf, die nicht immer schmerzen. Die Beweglichkeit kann extrem beeinträchtigt sein - therapeutische Möglichkeiten: sehr gering.

Welche Symptome erkennt der Arzt auf dem Roentgenbild ?

Das Roentgenbild zeigt einen verschmälerten Gelenkspalt, die Bildung von teilweise stierhornartigen Ausläufern des Knochens (Osteophyten), eine Verdichtung des Knochens unter dem Knorpel (subchondrale Sklerosierung) und Defekte des Knochens unterhalb des Knorpels in der Hauptbelastungslinie (Geröllzyten).

Was hat es mit dem Gelenkspalt auf sich ?

Auf dem Roentgenbild ist der Gelenkknorpel selbst nicht zu sehen. Um die Stärke des Knorpels zu messen nutzt man als Mass die Distanz zwischen den sichtbaren Knochen : den Gelenkspalt. Wenn sich also beim Vergleich mit älteren Röntgenbildern ergibt, dass der Gelenkspalt zwischen den Knochen kleiner wurde - heisst das : die Knorpelschicht hat sich verringert.

Schmerzbehandlung Arthrose Schmerz und seine Behandlung

Medikamente und Krankengymnastik können über Jahre die Schmerzen lindern und die Beweglichkeitseinschränkung hemmen. Da Arthrose aber eine degenerative Veränderung des Gelenkknorpels und des darunter liegenden Knochens ist, ist eine Heilung (noch) nicht möglich. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) sind beim Arthroseschmerz besonders effektiv. Der Nachteil von NSAR sind oft Probleme im Magen-Darm-Bereich.

Dabei muss aber nicht jede Arthrose, die sich auf dem Röntgenbild zeigt, unbedingt behandelt werden. 70 bis 80 Prozent der Betroffenen empfinden trotz degenerativer Gelenkveränderungen keine Schmerzen.

NSAR werden dann eingesetzt, wenn die Arthrose mit einerausgeprägten sekundären Entzündung mit Schwellungen, Überwärmungen und Ergussbildung einher geht. NSAR lindern die Schmerzen, sie verbessern die Gelenkfunktion. Allerdings sollten sie wegen ihres Nebenwirkungen zeitlich befristet eingesetzt werden und zwar solange, bis Schwellung, Wärmeentwicklung und Ruheschmerz abgeklungen sind.

Als Alternativebietet sich die Gabe eines COX-2-Hemmers an. In ihrer Wirkung entsprechen diese Substanzen in etwa den NSAR.

Medikamentöse Therapie Ziele der Medikamentöse Therapie 

Die medikamentöse Therapie dient zur Entzündungshemmung und Schmerzbehandlung. Sie unterstützt damit direkt die anderen therapeutischen Massnahmen, wie z.B. die Physiotherapie.

Methoden der Medikamentösen Therapie

- Einsatz von Antirheumatika, Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR)
- Schmerzmittel (Analgetika), z. B. Paracetamol
- Schwach wirksame Opiate, z. B. Tramadol
- Homöopathische Mittel


Der Einsatz von sogenannten knorpelschützenden Medikamenten, wie z. B. Chondroitinsulfat oder die Injektion von Hyaluronsäure, ist umstritten. Diese Medikamente können den Knorpel nicht wieder aufbauen, führen jedoch bei einigen Patienten zu einer nachhaltigen Schmerzlinderung.

NSAR: Dreifach-Wirkung durch Enzym-Hemmung. Nicht-steroidale Antirheumatika wirken dreifach: Sie unterdrücken den Schmerz, senken Fieber und bremsen den Entzündungprozess, indem sie bestimmte Enzyme (Eiweißstoffe) im Körper hemmen. Gleichzeitig greifen die herkömmlichen NSARs jedoch den Magen an. Die Folge: Der Arzt muß dem Patienten in den meisten Fällen zusätzlich ein Magenmittel verschreiben. Nun haben Forscher der einen neuen Wirkstoff entwickelt, der zu der neuartigen Substanzklasse der COX-2-Hemmer gehört. Er bekämpft noch gezielter die Schmerzen und die Entzündung, ohne die für den Magenschutz zuständigen Enzyme zu beeinträchtigen.





Begriffe aus dem Arthrose-Therapie-Verzeichnis

OSD Proteothesaurismose Eiweißspeicherkrankheit Knöchel Aussenknöchel Innenknöchel Malleolarfraktur Gelenkflächenersatz Radiocarpalarthrose Radiokarpalarthrose Reizhüfte Reizknie Ätiologie ätiologisch Gonitis Lumbosacralarthrose Verknöcherung Ossifikation Bewegungsmangel periartikuläre Verknöcherung periartikulär Prothesenluxation Protheseninfektion

[Parallelseite mit dem Begriff SCHMERZEN]

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